07.11., 08.11., 09.11., 14.11., 15.11.
ZV Seminarraum (DO0425), Domgasse 1, 4. Stock
Das Seminar ist offen für alle Interessierten: Studierende (für MKKT = Vertiefende Veranstaltung), Lehr- und Verwaltungspersonal, Professor*innen, Externe. Anmeldung erforderlich! (Studierende über ufgonline; Andere unter: akg.anfragen@ufg.at)
Der Anspruch koloniale Wissenspraktiken zu deinstitutionalisieren / dekonstruieren setzt das Wissen voraus das und wie Wissen mittels kolonialer Praktiken generiert wurde und folglich kein „objektives“ oder „universales“ vielmehr koloniales Wissen darstellt. Wie und durch wen wurde Wissenschaft als ein koloniales Feld (Schwarzbach-Apithy) strukturiert? Wie hat es sich zu Versklavung und Kolonisierung verhalten? Wie konnte Wissenschaft angeordnet werden, um nicht-weisse Perspektiven nachhaltig ausschließen zu können, und wofür war / ist das von Bedeutung? Können Kolonialkontinuitäten bis heute nachvollzogen werden? Wie kann die jeweils eigene Verstrickung darin erkannt und verändert werden?
Ausgangspunkt für diese Fragen ist die zeit- und ortsgleiche Etablierung der Fundamente gegenwärtiger Wissenschaftsstrukturen mit bürgerlichen Kolonialanordnungen; ihre jeweiligen Strukturen wirk(t)en aufeinander ein. Die darin enthaltenen Herrschaftsverhältnisse mit ihren Ausschlussdynamiken können folglich auch in gegenwärtigen Erziehungs- und Bildungsinstitutionen nachgewiesen werden; das Resultat ist eine „Weiße Lehre“, bis heute in der bundesrepublikanischen bzw. österreichischen Gesellschaft nahezu ungebrochen vorherrschend.
„Learning to be white“ (Thandeka) ist dafür ein wesentlicher Lernprozess, der interdependent verbunden ist mit sämtlichen Bereichen Weisser Gesellschaften – der andererseits jedoch wieder ver-lernt werden kann. Voraussetzung dafür ist der Reflektion Weisser Sozialisierung mental und emotional Raum und Zeit zuzugestehen. Kritik wird sich hauptsächlich an Analysen orientieren aus der deutschen und amerikanischen Weißseinsforschung nach z.B. Eggers, Yancy, hooks, Thandeka, Morrison, Farr. [1]
Mit einer dekolonialen und herrschaftskritischen Perspektive werden im Seminar Reproduktionen kolonialer Denk- und Handlungsmuster in wissenschaftlichen Räumen durch paternalistisch-antirassistische Theorien und Praxen herausgestellt und analysiert werden können.
[1] Maisha Eggers, Rassifizierung und kindliches Machtempfinden. Wie schwarze und weiße Kinder rassifizierte Machtdifferenz verhandeln auf der Ebene von Identität. Dissertation, Kiel, 2005; George Yancy, What White Looks Like: African American Philosophers on the Whiteness Question. New York, 2004; bell hooks, Black Looks. Popkultur Medien Rassismus, Berlin, 1993; Thandeka, 1999; Arnold Farr, Wie Weißsein sichtbar wird. Aufklärungsrassismus und die Struktur eines rassifizierten Bewusstseins. In: Maureen Maisha Eggers, Peggy Piesche u.a. (Hg.) Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster, 2005.
Mo, 07.11.2016, 10:00-16:30 Uhr
Di, 08.11.2016, 10:00-16:30 Uhr
Mi, 09.11.2016, 10:00-16:30 Uhr
Mo, 14.11.2016, 10:00-16:30 Uhr
Di, 15.11.2016, 10:00-16:30 Uhr
ZV Seminarraum (DO0425), Domgasse 1, 4. Stock
Lehr- und Weiterbildungsveranstaltung von DE_colonize uni_VERSITY und in Kooperation mit AKG und Weiterbildungsabteilung.