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Burnout feminism?, 28.05.2016

Burnout feminism?, 28.05.2016 published on

(Post) Feminismus und verkörperter Kapitalismus
(Post) feminism and Capitalist Embodiments
SYMPOSIUM
Samstag, 28. MAI 2016, 10:30-19:30
Seminarraum des Edith Russ Haus / Katharinenstr. 23 / 26121 Oldenburg
www.edith-russ-haus.de
PROGRAMM: Programm.pdf
12:00 Angela Koch: Berufliche De/Formation: Geschlechterverhältnisse und sexuelle Arbeit
Konzentrationsstörungen und reduzierte Leistungsfähigkeit einst motivierter, doch dauerhaft überlasteter Arbeitskräfte prägten den Begriff des Burnout-Syndroms. Seit der Beschleunigung der Gesellschaft ist Burnout zur Metapher für rasenden Stillstand und Erschöpfung avanciert. Es lässt sich fragen: Gilt ähnliches derzeit für den Feminismus?
Bis zur Gleichstellung der Geschlechter im Lohnsektor rechnet das Weltwirtschaftsforum mindestens 118 weitere Jahre hoch. Unbeachtet solcher Quantifizierung bleiben globale antifeministische Tendenzen, etwa einhergehend mit der Ablehnung universeller Menschenrechte oder eine weit verbreitete Verleugnung des Gender Gaps in westlichen Gesellschaften. Denn eine Diskrepanz fällt auf: von empfundener Gleichstellung der Geschlechter zu sozioökonomischer Realität ihrer Ungleichheit. Tendenziell auf ein ‚Anderswo‘ verlagert und als Rückstand im Zuge erwarteten Fortschritts angesehen, wird Ungleichheit zumal für Arbeiterinnen in ‚Developing Countries‘ allerdings größtenteils hingenommen und genutzt.
Der testweise Vergleich  mit einem Zustand von Erschöpfung und Illusion gewinnt zusätzlich an Relevanz, als externer Gegnerschaft zum Feminismus eine interne Kritik korrespondiert, die insbesondere fragt, ob der westliche (Post-)Feminismus fehlgegangen sei, indem er sich falsch, nämlich neoliberal umsetzen ließ?
Statt dabei von feministischer Seite aus in depressiv gewendete Größenfantasie von Selbstkritik zu geraten, gilt es nachzufragen und Paradoxien der weiblichen Lagen zu artikulieren. Im Unterschied von Gleichstellungspolitik und Feminismus gibt es Raum für Analysen von feministischen und kapitalistischen Zuständen, um mit Konzepten aus Kunst und Medientheorien zu experimentieren.
Claudia Reiche