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2013: Romana Hagyo – Gehen

bombsite.com [Stand: 7/2012]
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[Stand: 7/2012]

Masterarbeit, 2013
Medienkultur- und Kunsttheorien

Sie gehen: noch immer, schon wieder und wohin? Gehen als Praxis im sozialen Raum in Kunst und Urbanistik.

Datum der Approbation: 7.5.2013
Betreuung: Univ. Prof. Dr. Anne von der Heiden

Die Untersuchung konzentriert sich auf Projekte aus den Bereichen Kunst, Kulturwissenschaften und Landschaftsplanung, die Techniken des Gehens nutzen und öffentlichen Raum als symbolischen Ordnungsraum zum Thema machen und wird von dem Interesse geleitet, sich dem Gehen als Methodik nicht beschreibend, sondern fragend zu nähern: Welches ist das spezielle Interesse der Akteur_innen an einer Arbeitsmethode, die in den letzten zwanzig Jahren mit Begeisterung wieder aufgenommen wurde? Wo liegen die Grenzen der Möglichkeiten dieser Praxis, was wird übergangen? Welche Routen werden gewählt, werden sie im Vorhinein festgelegt? Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen Gehen und Karte? Welche Konzeptionen sind geeignet, das Erfahrene einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln? Ist es möglich, auf gemeinsamen Wegen Wahrnehmung zu teilen und zur Sprache zu bringen? Leitet der Rhythmus der Schritte[1] den Lauf der Worte?

Die Arbeit folgt Martina Löws These, dass Raum als „relationale (An)Ordnung von Lebewesen und sozialen Gütern an Orten“[2] im Rahmen der Vorgänge des Spacing (der Platzierung von Lebewesen und Gütern an Orten) und der Synthese (der Art, wie Raum als Anordnung von Menschen, Lebewesen, Gütern und Orten wahrgenommen, erinnert und dargestellt wird) im individuellen und kollektiven Handeln hergestellt wird[3]. Dieser Ansatz wird zu Hilfe genommen, um die Konzeptionen, Produktions- und Präsentationskontexte der ausgewählten Projekte zu vergleichen und daraufhin zu befragen, ob sie geeignet sind, in einen dieser beiden Vorgänge der Raumkonstitution einzugreifen.

Das Gehen (in Verbindung mit Kartografie/ Künstlerischer Kartierung sowie im Rahmen des gemeinsamen Beschreitens von Alltagswegen) erweist sich Im Verlauf der Untersuchung  als Praxis der Wissensproduktion, der die Schwierigkeit innewohnt, den flüchtigen Prozess (über den Moment, an dem die Füße den Boden berühren, hinaus) einer breiteren Öffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen.

[1] Krasny, Elke: Narrativer Urbanismus oder die Kunst des City-Telling. In: Krasny, Elke; Nierhaus, Irene (Hg.): Urbanografien. Stadtforschung in Kunst, Architektur und Theorie. Berlin (Reimer Verlag) 2008: 31.
[2] Löw, Martina: Raumsoziologie. Frankfurt am Main (Suhrkamp) 2001: 171.
[3] Ebd.